Das Zusammenwirken verschiedener Elemente – ein Verdichten und Extrahieren auf ein Wesentlichs bildete früh die Grundlage für Ulrike Weihes künstlerisches Verständnis. Ausgangspunkt hierfür war das Elternahus, in dem sich Musiker, Theaterregisseure und viele andere befreundete Künstler trafen, um sich über Kunst und Politik auszutauschen. Insbesondere ihr Vater, der Herforder Maler und Bildhauer Anton Woelki, hatte in den ersten Jahren großen Anteil an der Entwicklung der Künstlerin Ulrike Weihe. Seine Funktion als künstlerischer Berater für die Städteplanung der Stadt Düsseldorf brachte sie erstmals mit den Elementen der Architektur und der Einbeziehung von Kunst in Räumen und Plätzen in Verbindung. In den Jahren 1963 bis 1966 studierte Ulrike Weihe Grafik und Malerei an der staatlichen Kunstakademie Düsseldorf bei den Professoren Sackenheim und Goetz sowie Joseph Beuys.
Einige Semester Architektur in Darmstadt und Ausbildungen zur Bühnenbildnerei in München folgten. Die folgenden Aufträge in der angewandten Kunst und der Bühnengestaltung bei Theater und Fernsehen zeigten bereits deutlich, wie sich der Kunstbegriff Ulrike Weihes definierte. Musik und Malerei sind untrennbar miteinander verbunden. Buchstabenartig überlagern sich Farben und Flächen, die zunächst auf einer Frequenz entstehen und sich dann klanglich überlagern.
Neue Inspirationen ergaben sich durch die Nutzung technischer Möglichkeiten. Kalligrafie, Malerei, fotografische Vervielfältigung und Hochvergrößerung erweiterten die Ausdrucksformen in Ulrike Weihes Werken. In Verbindung mit traditionellem Arbeitsmaterial wie Öl, Farbpigmenten oder Emaille zeige sich eine neue malerische Impression und Ausrichtung auf das 21. Jahrhundert.
Diese Methode findet ihre Vervollkommnung bei dem Projekt „Energietransformation“ in Herford, bei dem das Thema „Energie“ künstlerisch in die Gestaltung des mehrstöckigen Treppenhauses eingebunden wurde.
Kunst in Transformation zeige sich nun immer deutlicher in Verbindung mit anderen Kunstformen und -richtungen. 1989 entstand die Zusammenarbeit mit dem in München lebenden italienischen Komponisten Romano Puleo. Gemeinsam mit ihm und Ulrike Weihes Sohn Patrick, tätig in den Bereichen Film, Video und Fotografie, entwickelten sie das Kunstvideo „ES“, in dem Musik und Malerei eine gemeinsame, tiefenpsychologische Sprache entwickeln.
Die Auseinanderstzung mit Musik und Literatur führte zu den Themen „Dante – Beatrice – Divinia Commedia – Novalis – Die blaue Blume – Franz Liszt – Theam Lifra und andere.
Die Umsetzung einer mehrdimensionalen Komposition in Verbindung mit Architecktur ist ein neues Feld in der Synthese zwischen Bauwerk und künstlerischer Gestaltung. Ein Unternehmen in Thüringen verwirklichte diese Idee des Corp. Identity. Kiss wurde die Grundlage einer Mikro-Makro-Idee im Unternehmen.